Delegierte des Schützenbezirks beschließen Namensänderung auf Bezirksschützentag
Einmal jährlich kommen die Schützenvereine des Schützenbezirks Vogelsberg zusammen, um Bilanz des abgelaufenen Jahres zu ziehen. Auf Einladung des Bezirksvorstands trafen sich die Vereinsvertreter vergangene Woche in der Aula der Sparkasse Lauterbach. Bezirksschützenmeister Ingmar Krausmüller begrüßte neben den anwesenden Vereinsvertretern auch den Landes- und Bundessportleiter Otmar Martin sowie Landes und Bundesjugendleiter Stefan Rinke als Vertreter des Hessischen Schützenverbandes.
Krausmüller führte in seinem Bericht aus, dass der Schützenbezirk mit dem Bogensportclub Deckenbach den 57. Verein in seinen Reihen begrüßen könne. Leider seien von diesen Vereinen 19 nicht beim Bezirksschützentag anwesend, was er mehr als enttäuschend empfand. Mit Freude stellte er dagegen fest, dass die Zusammenarbeit im Bezirksvorstand vollkommen problemlos, äußerst kollegial und freundschaftlich sei - so problemlos wie es auch insgesamt im Schützenbezirk laufe. In Besprechungen auf Landesebene habe er erfahren können, dass nicht überall der Zusammenschluss von Schützenkreisen so harmonisch verlaufen sei und es teilweise große Probleme und wenig Zusammenarbeit bzw. keinen Zusammenhalt gäbe. Mit 0,8% Rückgang bei den Mitgliedern bewege sich der Bezirk im Mittel der Zahlen aus den Bezirken des Hessischen Schützenverbandes. Im Vergleich zum vergangenen Jahr gäbe es aber acht Wettkampfpassinhaber mehr. Mit Stolz sprach er von der Jugendarbeit der Vereine. Inzwischen sei der Bezirk aufgrund einer ganzen Reihe von Top-Schützinnen und Schützen und deren Ergebnissen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. In Hessen nimmt man schon längere Zeit eine absolute Spitzenposition ein, so Krausmüller. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei den beiden Trainerinnen des Bezirkskaders Tanja Klaus und Lisa Hartmann, die tolle Arbeit leisteten und sicher noch weitere talentierte Nachwuchsschützen und -schützinnen in die Kader des Hessischen Schützenverbandes bekommen würden. Dort sind zurzeit 10 Mädchen und Jungs aus dem Bezirk vertreten.
Jugendleiter Tim Müller konnte zu den Ausführungen des Bezirksmeisters ergänzend noch ein paar Zahlen liefern. Zahlen, für die er im Kreise seiner Kollegen aus den anderen Schützenbezirken nur ungläubiges Staunen erhalten habe. Mit 512 Mitgliedern im Jugendbereich verzeichne der Bezirk einen Anstieg um acht junge Leute zum letzten Jahr. An den Wettkampfrunden hätten 14 Schüler- und 12 Jugendmannschaften teilgenommen. Die Starterzahlen bei den Meisterschaften seien sehr erfreulich und beim Lichtschießen konnte man bei drei Veranstaltungen im Schnitt mehr als 90 Kinder unter 12 Jahren begrüßen. Zu letzterem bedankte sich Müller besonders bei Daniela Boppert und Steffen Gebauer, die diese Mammutveranstaltungen maßgeblich mit den ausrichtenden Vereinen organisierten und zum festen Programmpunkt im Bezirk gemacht hätten. Er rief die Vereine dazu auf, hier noch mehr aktiv zu werden. Durch die Unterstützung des Hessischen Schützenverbandes und des Fördervereins Zehner verfüge man im Bezirk über einige Lichtgewehre und Lichtpistolen auf die die Vereine Zugriff hätten.
Auch Sportleiter Marcus Stock berichtete von einem ruhigen Jahr. Weder bei den Wettkampfrunden noch bei den Meisterschaften gab es Probleme. Er freute sich, dass 2018 erstmals eine Wettkamprunde für großkalibrige Kurzwaffen zustande gekommen sei und bedankte sich hier bei Pistolenreferent Jürgen Mehrmann, der diese Runde organisiert und auch für dieses Jahr wieder auf die Beine gestellt habe. Weiterhin stellte er fest, dass nur wenige Abmeldungen von Mannschaften zu verzeichnen waren und dass er aber auch ein paar Strafen habe aussprechen müssen. Dies aber ausschließlich wegen zu spät eingegangener Wettkampfmeldungen unter Liga64. Mit Bedauern erwähnte er, dass es dem SV Lanzenhain nicht gelungen sei, in die Hessenliga aufzusteigen. So ist es der zweiten Mannschaft des Vereins verwehrt, in die Oberliga aufzusteigen. So bleibt in diesem Ligen alles beim Alten. Stock bedankte sich bei den Helfern und allen ausrichtenden Vereinen, die für einen reibungslosen Ablauf bei allen Meisterschaften gesorgt hätten. Dann stellte er noch eine Veränderung vor, mit der sich ab sofort alle Vereine und Mannschaftsführer auseinander setzen müssen. Der Hessische Schützenverband führt aus datenschutzrechtlichen Gründen ab sofort ein zentrales Programm zur Rundenkampfabwicklung für alle Bezirke ein. Stock betont, dass der sogenannte RWK-Onlinemelder keine Verbesserung zum bis dato genutzten Liga64 sei, aber auch keine große Umgewöhnung bedürfe. In einer kurzen Präsentation stellte er die Funktionalität und korrekte Nutzung vor.
Abschließend mussten die Delegierten noch einige Beschlüsse fassen. Der erste davon war die Umbenennung des Bezirkspokalschießens in Wilfried Becker Bezirks-Pokal, welcher einstimmig erfolgte. Danach genehmigten die Delegierten den Vorschlag des Bezirksvorstands, bei dem eine Umlage von 50 Cent pro Vereinsmitglied für die Anschaffung von Ausrüstung für das Lichtschießen einmalig erhoben wird. Anschließend stellte Landessportleiter Otmar Martin das Konzept für die Modernisierung des Leistungszentrums des Hessischen Schützenverbands mit elektronischen Schießanlagen vor. Die Kosten hierfür belaufen sich auf geschätzte 450.000 Euro. Zur Finanzierung möchte der Verband eine einmalige Umlage von 4,50 € je volljährigem Mitglied von allen Vereinen erheben. In der Diskussion darüber stellen die Vereinsvertreter fest, dass die Modernisierung notwendig sei. Vorschläge, die Umlage auf zwei Jahre aufzuteilen, sind laut Otmar Martin nicht umzusetzen, da dies das Vorhaben zeitlich nach hinten verschieben würde. Zeit, die der Verband nicht habe, da man den neu errungenen Status als Bundesleistungszentrum nicht gefährden wolle. Die Vereinsdelegierten stimmen mit großer Mehrheit dafür, dass die Delegierten des Bezirks auf dem Landesschützentag in Willingen für die Erhebung der Umlage votieren sollen.
Quellennachweis: Bericht Gerhard Massier - Bilder: Photograf unbekannt - Webseite Schützenbezirk Vogelsberg vom 05.April 2019