GREBENAU-UDENHAUSEN (bml). – Endlich, nach fast drei Jahren konnte die Standweihe der digitalen Schießanlage mit Renovierung des Schützenhauses des Schützenvereines Udenhausen stattfinden. Es dauerte eine lange Zeit bevor das glückliche Ende im März 2019 stattfand. Es war eine lange Vorbereitungszeit notwendig bis von der Idee die Fertigstellung erfolgte. Freude, Enttäuschungen, viele Sitzungen waren notwendig gewesen bis das Projekt jetzt endlich, auf den letzten Drücker vor der neuen Saison fertig gestellt wurde.
Zu der offiziellen Standweihe waren nicht nur die Schützenbrüder und Schwestern, befreundete Vereine und auch einige Ehrengäste erschienen. Auch die ehemaligen Vorsitzenden fanden sich hierzu ein.
Seit der letzten Einweihung sind 38 Jahre vergangen. Zu dieser Zeit war es nicht mir der Schießstand, sondern auch das komplette Gebäude, das in Eigenleistung erstand, feierlich seiner Bestimmung übergeben. Zu dieser Feier fand ein Vereinsschießen mit 38 teilnehmenden Mannschaften unter Leitung vom Vorsitzenden Gerhard Kirchner statt. Die hatten sie sich zum Vorbild genommen und es fand wieder ein Vereinsschießen mit 20 Mannschaften unter Leitung von Vorsitzenden Sascha Stieler statt.
Geschichtliche Entwicklung
Es war im Jahre 2016 als der heutige Vorsitzende, damals noch 2. Vorsitzender, Sascha Stieler, den Vorsitzenden Björn Möller am Sportkreistag des Sportkreises Vogelsberg in Herbstein vertrat. Es war ein Abend mit vielen Reden, Zahlen und Satzungsänderungen und vieles weiteres mehr war. Eines aus dieser Sitzung brannte sich bei ihm fest, die Förderung für die Anschaffung einer elektronischen Schießanlage nicht mehr locker. Konnte sich ein so kleiner Verein wie der Schützenverein Udenhausen ist überhaupt dies leisten. In den nächsten Tagen und Wochen wurde geforscht. Was können wir beantragen, was gibt es für Anlage und was muss noch beachtet werden.
Jede freie Minute und teilweise auch einige Nächte nutzte Sascha Stieler um ein gutes Konzept nach seinen Wünschen zu erstellen, bevor er dies in einer Vorstandssitzung den Vorstandsmitglieder präsentierte. Alle schauten mit großen Augen und lauschten der Vorstellung, das Interesse aber war geweckt.
Jetzt erst ging die Arbeit richtig los. Es vergeht viel Zeit und viele Sitzungen. Es wurden Angebote eingeholt, Preise verglichen, Kosten abwägen, wieder vergleichen. Es wurde diskutiert was brauchen wir, was können wir uns leisten und das immer wieder. Im Oktober / November 2016 war es endlich soweit, ein Teststand der Firma Disag wurde aufgestellt. Endlich mal in den eigenen Räumen auf eine Computeranlage schießen. Leider war die Zeit der Testphase von einem Monat schnell vorbei und die Anlage wurde wieder abgebaut.
Wieder waren Sitzungen und Diskussionen in den Vordergrund gerutscht bis endlich es soweit war, dass bei der Jahreshauptversammlung das Projekt allen Mitgliedern vorgestellt und zur Abstimmung vorgelegt wurde. Damals unter Leitung von Björn Möller stimmten die Mitglieder dem Vorschlag zu, der sich zu diesem Zeitpunkt auf 25000 Euro belief.
Nun konnte es ja losgehen – oder doch noch nicht. Es fanden weiter Sitzungen für die Feinplanung statt. Nach weiteren Diskussionen was angeschafft werden soll, musste dann auch noch die Raumrenovierung einbezogen werden. Auch elektrische Leitungen mussten neu verlegt werden. Wichtig war, dass nun endlich die Förderanträge versendet wurden. Es begann das Warten. Es vergeht schon wieder fast ein Jahr. Die Kosten sind weiter geklettert, statt der vorgesehenen 25000 Euro sind es jetzt schon 33000 Euro. Die Anträge sind gestellt, das Warten beginnt. In der Zwischenzeit fand auch ein Vorstandswechsel statt, Sascha Stieler übernahm das Amt des Vorsitzenden von Björn Möller. Endlich kommt eine Zusage nach der anderen herein, jedoch die wichtigste fehlt immer noch und dauerte auch noch einige Zeit. Endlich, im August kommt dann auch die Zusage vom Land.
Jetzt endlich konnte mit Hochdruck an der neuen Anlage gearbeitet werden und auch mit der Renovierung konnte begonnen werden – denkste. Ein Schock – die Firma Disag teilte mit, dass die Anlage nicht innerhalb einer Woche, sondern erst in sechs Wochen geliefert werden kann. Noch bevor die Arbeiten gestoppt wurden, klingelte das Telefon. Der Lieferant der Anlage teilte mit, dass sie doch die Anlage innerhalb einer Woche liefern können. Mit frischer Kraft aufgrund der Zusage ging es weiter.
Der Altstand wird abgebaut. Hoffentlich schaffen wir das. Die elektrische Anlage muss nicht nur erweitert, sondern neu verlegt werden. Schon beim ersten durchbohren der Decke wurde ein Kabel erwischt. Es wurden insgesamt 507 Stunden Eigenleistungen aufgewendet damit die Anlage bis zur Schulung. Am 25. Oktober war es dann soweit die Anlage läuft nun – aufatmen. Die Schulung konnte wie geplant stattfinden. Drei Tage später erfolgte die Standabnahme, drei Tage vor dem ersten Heimwettkampf. Dieser ging nach fast keiner Vorbereitungszeit in die Hose.
Nach fast drei Jahren war es dann soweit sieben Wochen Bauzeit und Gesamtkosten von 34.825,29 Euro ist sie endlich fertig – die neue Anlage sowie die Renovierungsarbeiten. Hierfür dankte er allen, die aktiv mitgeholfen haben oder den Verein finanziell unterstützten. Sein besonderer Dank galt hierbei Hans Möller, der es dem Verein ermöglicht hatte vorab das fehlende Geld vorzulegen. Weiterhin galt sein Dank dem Land Hessen für die 8000 €, dem Landessportbund für 5000 € sowie dem Vogelsbergkreis und der Stadt Grebenau für jeweils zehn Prozent Fördergelder. Überrascht waren sie wie viele Bürger dem Spendenaufruf folgten und den Verein unterstützten. Als Dank hierfür soll noch ein Tafel der Förderer und Spender erstellt werden. Sie alle wurden namentlich genannt.
Die Grußworte wurden von Bürgermeister Lars Wicke eröffnet. Zunächst dankte er dem Verein für die geleistete Arbeit. Gut gerüstet für die Zukunft ist nun der Verein durch die neue Anlage sowie dem neuen Vorstand. Im Jahre 2025 kann dann der Verein sein 100-jähriges Bestehen feiern.
Ortsvorsteher Carsten Ritz sagte, dass der Schützenverein Udenhausen der zweit älteste Verein ist. Er habe eine große finanzielle Aufgabe übernommen. Er ist auch wichtig für die Ortschaft.
Kreisbeigeordneter Hans Jürgen Herbst sagte, dass er vor fast 50 Jahren mit den Jungschützen schon einmal in Udenhausen geschossen habe. Seit über 90 Jahre treffen sich die Schützen. Der Verein führt Menschen des unterschiedlichen Alters zusammen. Es kann sich kaum einer vorstellen was dies bedeute. Das Schießen sei ein fairer Sport. Der Zuschuss des Vogelsbergkreises sei höher als der Stadt Grebenau gewesen und wenn es nur 13 Cent waren.
Der Vertreter des Schützenbezirks 25 überreichte die Ehrenscheibe. Stefan Rinke vom Sportkreis Vogelsberg übermittelte zugleich die Glückwünsche des Hessischen und Deutschen Schützenbundes die leider aus terminlichen Gründen nicht vertreten sein konnten. Rinke teilte mit, dass viele Jugendliche dem Verein angehörten. Außerdem sei auch der Zuschuss pro Jugendlicher erhöht worden. Er wünschte dem Verein sportliche Erfolge und überreichte für die Arbeit einen Scheck.
Da nun der Worte genug gesagt wurden kam der Vorsitzende Sascha Stieler zu einem erfreulicheren Punkt. Bevor er zur Siegerehrung der Hobbymannschaften kam konnte er noch einige Ehrungen aus der Jahreshauptversammlung nachholen. Es waren dies Milan Obenhack, Udo Dörr und Lea Stumpf.
Die ersten sechs besten Mannschaften des Vereinspokal-Mannschaftsschießen erhielten eine Pokal. Es waren dies:
1. Schützenverein Schwarz mit Ilona Eifert (97 Ringe) Wilfried Hornig (98) und Klaus Weitzel (100).
2. Faltenbalgstepperei Stieler mit Sascha Stieler (97), Corinna Stieler (95) und Sabrina Wollradt (95);
3. SKV Schwarz Schützenverein Schwarz mit Marc Nolzen (95), Tosten Michel (94) und Anna Rupp (97);
4. Schützenverein Udenhausen 3 mit Frank Wollradt (98), Sebastian Urbaczyk (91) und Lea Stumpf;
5. BSC Udenhausen 2 mit Natalia Hedrich (91), Steffen Krug (95) und Martin Becker (94)
6. BSC Udenhausen 1 mit Gerhard Kirchner (92), Lars Habermann (85) und Ottmar Hofmann (93)
Alle weiteren teilnehmenden Mannschaften erhielten eine Urkunde.
Quellennachweis:
Bericht und Bilder Jürgen Bäuml