Erste Delegiertenversammlung mit vielen Themen in Rainrod
Was vor rund zwei Jahren mit einem Vorschlag einer vierköpfigen Arbeitsgruppe unter dem Namen „Hessischer Schützenverband 2020“ begann, hat zum 1. September seine Vollendung gefunden. Als Ergebnis dieser Strukturreform bilden ab sofort die ehemaligen Schützenkreise 52 Alsfeld und 64 Lauterbach den neuen Schützenbezirk 25 Vogelsberg. Dieser neue Schützenbezirk umfasst räumlich nicht komplett den politischen Landkreis, vereint aber insgesamt 56 Vereine mir mehr als 4.000 Mitgliedern unter einem Dach.
Nachdem die Vereine beider Kreise bereits am 2. Juni in einer gemeinsamen Delegiertenversammlung per Abstimmung den Zusammenschluss erklärt hatten, folgte nun am vergangenen Mittwoch in Schwalmtal-Rainrod die erste offizielle Delegiertenversammlung des neuen Bezirks. Der bereits im Juni gewählte Vorstand musste laut Beschluss des Hessischen Schützenverbands nicht mehr bestätigt werden, so dass die Anwesenden sofort mit Arbeit beginnen konnten. Der neue Bezirkschützenmeister Wilfried Becker, Ober-Breidenbach begrüßte den Sportkreisvorsitzenden Werner Eifert, Eichelhain und den Landesjugendleiter Stefan Rinke, ebenfalls Ober-Breidenbach und leitete in lockerer Art durch die 12 Programmpunkte des Abends.
Er ging auf die Jugendvertretersitzung der Vereine in Meiches ein paar Tage zuvor ein und beklagte, dass viele Vereine nicht gewesen sein. Hier zeige sich, so Becker, in welchen Vereinen noch aktive Jugendarbeit geleistet werde. In Meiches wurden einige Positionen in der Nachwuchsarbeit besetzt, die durch die Versammlung zu bestätigen waren. Erste Bezirksjugendsprecherin ist Daniela Schäfer, Ober-Breidenbach, Jugendpressereferentin ist Daniela Boppert, Hopfgarten, Jugendreferent wird Tim Müller, Lanzenhein und stellvertretende Jugendreferentin wird Katharina Maurer aus Herbstein. In der folgenden Abstimmung wurde das junge Team einstimmig bestätigt.
In den darauf folgenden Grußworten gingen sowohl der Sportkreisvorsitzende Werner Eifert als auch Landesjugendleiter Stefan Rinke auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten für Vereine bei Kreis und Land sowie andere Finanztöpfe ein. Eifert führte aus, dass der Vogelsbergkreis dabei sei, ein Sportentwicklungskonzept zu erarbeiten. Für dieses sollen die Bedürfnisse der Bevölkerung an sportlicher Aktivität und der Bedarf an geeigneten Angeboten und Sportstätten untersucht werden. Zudem werde auch eine engere Zusammenarbeit sowohl der Vereine untereinander als auch mit den Gremien des Kreises angestrebt. Mit der Formulierung von Zielen und Empfehlungen für den Vogelsbergkreis solle der Sportentwicklungsplan dann auf den Weg gebracht werden. Jeder Verein, so Eifert, sei zur Mitarbeit aufgerufen. Die Vereine würden dazu bald eine Einladung in der Post haben in einer Veranstaltung am Sportentwicklungsplan mit zu arbeiten. In diese Veranstaltung würden weitere interessante Themen, wie z.B. die Möglichkeiten der Vereinsförderung behandelt.
Werner Eifert nannte eine Zahl, die für einiges Raunen im Raum sorgte. Insgesamt ruhten beim Landessportbund noch rund 900.000 Euro an Fördergeldern die von Vereinen im Kreis nicht abgerufen worden seien. Er erklärte die Grundlagen und Förderregeln des lsb und bat die Anwesenden doch bei Neuanschaffungen von langlebigen Sportgeräten oder Baumaßnahmen an die Förderung des lsb zu denken oder sich auch über die Fördermöglichkeiten des Programms „Sportland Hessen“ zu informieren. Zum Abschluss erinnerte er an das Servicebüro des Sportkreises und Annegret Hamel, die den Vereinen bei allen Fragen kompetent Rede und Antwort stehen könne.
Stefan Rinke ging auf Förderungen des Deutschen Schützenbundes und des Hessischen Schützenverbandes ein. Er wies unter anderem auch auf den Verleih von Lichtgewehren hin, die für die Vereine zur Verfügung ständen.
Danach stellte Bezirksschatzmeister Marc Nolzen, Schwarz, den Haushalt des Kreises vor. Dieser basiert auf Zahlen und Erfahrungen aus der Vergangenheit beider Kreise. Der Haushalt weist eine ausgeglichene Bilanz bei Einnahmen und Ausgaben von je 8.030 Euro aus und wurde bereits vom Verband genehmigt. Nolzen erklärt weiter, dass die Vereine vom Bezirk keine Rechnungen mehr erhalten werden. Alle Finanztransaktionen laufen künftig nur über den Verband. Das gelte auch für Anforderungen der Vereine an den Bezirk z. B. für das zur Verfügung stellen von Schießständen bei Meisterschaften etc. Diese Rechnungen würden von Frankfurt aus beglichen, müssen aber von ihm geprüft und somit über ihn eingereicht werden, so Nolzen. Becker und Nolzen betonen zum Abschluss, dass der erste Haushalt aufgrund fehlender Erfahrungswerte noch mit Fragezeichen versehen sei und man ihn in Zukunft den realen Zahlen anpassen werde.
Anschließend übernahm Sportleiter Marcus Stock Das Mikrofon und die Moderation. In seiner Verantwortung standen die Abstimmungen zur neuen Rundenwettkampfordnung sowie der Bezirkskönigsordnung. Beide wurden mit großen Mehrheiten beschlossen und werden den Vereinen in der nächsten Post zur Verfügung gestellt. Das künftige Bezirksrundenwettkampfgericht setzt sich nach Abstimmung wie folgt zusammen: Andreas Graulich, Crainfeld; Johannes Dippel, Breitenbach am Herzberg; Timo Kaiser, Feldkrücken; Sven Nophut, Herbstein; Günter Janich, Brauerschwend sowie Björn Möller, Udenhausen. Stock führt weiter aus, dass die neue Wettkampfrunde bereits in Liga 64 eingestellt und somit jederzeit abrufbar sei. Aufgrund der jetzigen Situation werden die Bezirksligen im ersten Jahr mit 8 Mannschaften starten, so Stock. Die Versammlung entscheidet dann mit großer Mehrheit, dass die Klassenstärke ab der kommenden Runde auf 6 Mannschaften reduziert werden solle. In allen Klassen der Luftpistolenrunde wird nach der Mann gegen Mann Regelung geschossen. Auch dies war ein Beschluss der Versammlung.
In der Folge übernahm wieder Wilfried Becker die Moderation. Er berichtete vom Beschluss des Vorstandes, die Meisterschaften je nach Anzahl der Meldungen in den diversen Klassen auf die geeigneten Schießstände – vorzugsweise mit elektronischer Messung – zu verteilen. Um allen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, wird es für Schützen, die zum Meisterschaftstermin verhindert sind, einen einzigen und festen Termin zum Vorschießen geben. Ort wird der Schießstand in Lauterbach sein. Vorschießende Schützen schießen nur Qualifikation und auch die Mannschaft, in der der Schütze evtl. an den Start geht, zählt ebenfalls nur als Qualifikation für die Hessenmeisterschaft. Zum Abschluss wurden weitere organisatorische Dinge angesprochen wie z. B. das Procedere bei Anträgen und die künftige Nutzung der vorhandenen Königsketten.
Eine besondere Ehrung wurde dann noch Andreas Graulich, Berthold Stock und Peter Langer zuteil. Sie erhielten die ersten Urkunden des neuen Bezirks für ihre langjährige engagierte Mitarbeit in den Vorständen der Kreise Lauterbach und Alsfeld.
Quellennachweis: Bericht Gerhard Massier - Webseite Schützenbezirk Vogelsberg vom 21. September 2017